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Kurzvita
Filip Dujardin wurde 1971 in Gent (Be.) geboren. Er studierte Kunstgeschichte an der Universität Gent und Fotografie an der Königlichen Akademie von Gent. Seit 2007 arbeitet Filip Dujardin als unabhängiger Architekturfotograf und bildender Künstler. 2008 präsentierte Dujardin im BOZAR/Brüssel zum ersten Mal seine Serie "Fictions", eine Sammlung digitaler Fotocollagen imaginärer Architekturen. Im Jahr 2011 wurde sein Werk vom MoMA und dem Metropolitan Museum of Art in New York und San Francisco angekauft. Eine erste Monografie wurde 2014 unter dem Titel "Fictions 2007-2014" veröffentlicht. Dujardin war 2016 Teil des "Bravoure-Teams" für die Ausstellung im belgischen Pavillon auf der Architekturbiennale in Venedig und 2018 nahm er an der Architekturbiennale in Chicago teil. Es folgen Einzelausstellungen in der Galerie Van der Mieden in Antwerpen, im Museum für zeitgenössische Kunst in Katowice (Polen), Nantes (Frankreich), Madison und San Francisco (USA), Amersfoort (NL) und Brüssel.
Abstract
Das Spiel in den Ruinen
In diesem Vortrag werde ich erklären, wie sich meine künstlerische Arbeit aus meiner Tätigkeit als Architekturfotograf entwickelt hat. Indem ich Gebäude durch die Linse einer Kamera sezierte, wurde ich mir bewusst, wie das Vokabular und die Grammatik der Architektur funktionieren. Dieses Wissen gab mir das Material, um mit diesen Regeln zu spielen und neue Bilder zu schaffen, die sich mit der Typologie, dem Maßstab und der Form, dem historischen Bewusstsein sowie dem kulturellen und politischen Status der Architektur beschäftigen. Dieses Werk besteht aus einer Reihe von digitalen Fotocollagen, die fiktive Architektur darstellen. Es handelt sich um konstruierte Bilder, die aus Bildern bestehender Architekturen zusammengesetzt sind. Sie sind das Ergebnis einer "romantischen" Sehnsucht nach einer Art von Architektur, die es in der Realität nicht gibt. Ihre Plausibilität auf dem Papier verleiht ihnen die Aura einer unmöglichen Realität. Obwohl ich kein Architekt bin, ist das Bedürfnis, im realen Raum zu arbeiten, immer präsent. Deshalb werde ich auch meine Rauminstallationen zeigen, in denen ich die Themen meiner fotografischen Arbeit in räumliche Aktionen umsetze. Sie sind Teil eines Zyklus, in dem ich die Realität fotografiere (Architekturfotografie), der in eine Arbeit übergeht, die die Realität dekonstruiert, neu arrangiert und komprimiert (Fotocollage) und schließlich wieder zur Realität wird (3D-Installationen).